Lagunenroute in Bolivien – Teil 3

Lagunenroute – 3. Abschnitt
Von Villa Mar bis nach San Christobal

Freiheit

Freiheit

„Villa Mar“, ein kleines Nest mit vielleicht 200 Einwohnern wirbt mit Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants – doch zu sehen ist davon nicht viel. Was diesen Ort wirklich interessant macht, ist die Flussdurchfahrt hinauf zur – ja – „Mautstation“!

Flussdurchfahrt in Villa Mar

Flussdurchfahrt in Villa Mar

In Bolivien sind ALLE Straßen mautplichtig – egal ob es ein Feldweg oder eine asphaltierte Straße ist. Wir beratschlagen wie wir am Besten durch die Fuhrt fahren können, schätzen die Wassertiefe, holen tief Luft und fahren durch das steinige Bachbett. Oben warten schon der Schrankenwärter und seine Frau. Sie füllt das Billett aus, wir bezahlen 10 Bolivianos (1.- €) und er macht die Schranke auf. Wir winken den beiden freundlich, wie immer auf unserer Reise, doch wir müssen feststellen, das die Indios Fremden gegenüber nicht so offen sind wie die Menschen in Chile oder Argentinien.
Nach Villa Mar zieht sich die Sand- und Schotterpiste durch eine flache Savannenlandschaft.

Rocas-1

Rocas-1

Die Straße, sie ist eine Hauptverbindungsstrasse, ist ein Waschbrett das sich fast nicht mehr zum fahren eignet. So gibt es links und rechts immer mehr Alternativspuren, manchmal muss man mit etwas Schwung in sie einbiegen, da viel Sand an der Seite aufgefahren ist. Unser WOMO schaukelt wie ein Kamel und wühlt sich durch.
Ein paar Kilometer vor Villa Alota stehen nochmals 3 Flussdurchfahrten auf dem Programm.
Die letzte ist jetzt wirklich tief, aber mittlerweile wissen wir, das wenn die Toyota Landcruiser durchkommen, wir auch kein Problem damit haben.
Ab Villa Alota ist die Piste mit Salz verfestigt und wir „fliegen“ die letzten Kilometer nach San Christobal.

Fazit Lagunenroute:
250 Kilometer teilweise übelste Schotterpiste. Landschaftlich kaum zu toppen.
Das große Rütteln lohnt sich auf alle Fälle!
Tankstellen gibt es nicht.
Nur eine in San Christobal, und dort tanken die Minenfahrzeuge.
Wartezeit von ca. 2 Stunden ist normal!
Unser Spritvorrat reicht locker von San Pedro de Atacama in Chile bis nach Uyuni in Bolivien.

Doch das tanken in Bolivien – ja das ist eine andere Geschichte……..

Lagunenroute in Bolivien – Teil 2

Lagunenroute – 2. Abschnitt
Von der Laguna Colorada zu den „Rocas“

Laguna Colorada-1

Laguna Colorada-1

Am nächsten Morgen (es hat in der Nacht minus 15 Grad gehabt) sind die Ränder der Lagune zugefroren und in der Ferne sieht man Salzformationen, die wie Gletscherabbrüche aussehen.
Gegen Mittag ist dann alles Eis geschmolzen und man sieht die ganze Farbenpracht dieser Lagune.

Laguna Colorada-2

Laguna Colorada-2

Etwa 100 Flamingos stapfen durch das seichte, rotbraune Wasser und die umliegenden Berge spiegeln sich darin.

Zwei Flamingos

Zwei Flamingos

Man kann den Eindruck mit Bildern schwierig beschreiben den einem hier die Natur auf die Netzhaut brennt. Trotzdem ist das hier wieder ein perfekter Malkasten mit allen Pastelltönen den die Natur hier bietet.

Vulkane

Vulkane

(Fazit Laguna Colorada: Muss man selber gesehen haben!)
Trotz aller Schwärmerei, wir fahren irgendwann dann doch weiter und die Piste schüttelt und durch und durch. Nach einiger Zeit windet sich die (jetzt einspurige) Naturstraße wieder hoch hinauf, vorbei an der Laguna Capina, auf der Salz gewonnen wird. Im ersten Gang kriechen wir über Felsen und Löcher wieder auf 4.800 Meter hoch. Die Löcher sind oft mit puderfeinem Sandstaub zugeweht und tückisch zu befahren. Zu wenig Schwung – man bleibt stecken – zu viel Schwung -und der nächste Felsblock knallt gegen den Reifen.
Nach der Passhöhe bietet sich ein überwältigender Ausblick auf das „Tiefland“ – liegt immer noch auf 4.000 Meter. Dann kommt die erste Flussdurchfahrt. Ein steiniges und teilweise zugefrorenes Bachbett muss in einer scharfen 90 Grad Kurve durchfahren werden. Schleichfahrt im Wasser. Aber mit etwas Gefühl für die Kupplung und das Gaspedal schiebt sich unser WOMO brav durch das eisige Wasser.

Sandsteinformationen

Sandsteinformationen

Dann tauchen aus der Steppe die rostroten Sandsteinformationen auf. Das Wasser hat sich hier einen Weg durch das Gestein gegraben und eine tolle Felsenkulisse gezaubert. Unser heutiges Ziel – die kleine Ortschaft „Villa Mar“ erreichen wir nicht. Der Übernachtungsplatz auf dem Felsplateau ist viel zu schön.

Lagunenroute in Bolivien – Teil 1

San Pedro de Atacama in Chile ist der ideale Ausgangspunkt um von dort aus die legendäre im Boliviens zu befahren.
Es geht von der Wüstenoase zurück Richtung Paso Jama,
von 2.400 Meter auf 4.500 Meter hinauf.

30 Km bergauf

30 Km bergauf

Schnurgerade, bis auf wenige Kurven, zieht sich die Straße auf fast 30 Kilometer bergauf. Mehr als eine Stunde nur im dritten Gang dieseln wir gemütlich bis zur Grenze zwischen Chile und Bolivien. Die Ausreiseformalitäten für Chile erledigt man gleich in San Pedro.
Oben an der kleinen Grenzhütte begrüßt uns ein freundlicher Zöllner der uns beim ausfüllen der Einreiseformulare behilflich ist.

migracion bolivia

migracion bolivia

Wir haben Glück, denn sein Kollege vom Zoll für das Auto ist gerade da, und so können wir das gleich mit erledigen. Normalerweise sitzt er abseits jeglicher Zivilisation in der Nähe der Laguna Colorada – auf 5.025 Meter! Kein Wunder das er die Backen voll mit Kokablättern hat und wir von seinem genuschelten Spanisch nun gar nichts mehr verstehen. Mittlerweile ist es später Nachmittag geworden und wir fahren von der Kontrollstation des Nationalparks Eduardo Avaroa (150 BOL Eintritt p.P.) noch einen kurzen Abstecher zu Laguna Blanca und der Laguna Verde. Wir werden bei der Kontrollstation übernachten, denn mittlerweile pfeift hier oben ein heftiger und kalter Wind.

Laguna Blanca-1

Laguna Blanca-1

Lagunenroute – 1. Abschnitt
Von der Laguna Verde bis Laguna Colorada

Die Nacht war bitterkalt (knapp minus 20 Grad) und es dauert eine Zeit bis warm genug ist, damit unser Diesel wieder anspringt. An der Laguna Verde ist das Farbschauspiel mit dem Wechsel von kristallklar zu smaragdgrün schon in vollem Gang.

Laguna Verde-1

Laguna Verde-1

Leider trübt der starke Wind dieses Erlebnis durch die Wellen und den Schaum auf dem Wasser. Durch die spezielle Zusammensetzung des Wassers und Microorganismen, sowie dem starken Sonnenlicht wechselt das Wasser am Mittag seine Farbe vom klaren Blau zu einem tiefen Smaragdgrün. Wir schauen eine Zeit lang auf das Wasser und die Farbenpracht. Gegenüber erhebt sich der Vulkan Licancabur mit seinen 5.900 Metern.

Volcan Lincancábur

Volcan Lincancábur

Wir suchen uns durch die vielen Jeepspuren unseren Weg durch tiefen Salzsand und Geröllfelder zur Piste zurück. Es geht zum Salar de Chalviri. Bei der Fahrt durch diese Landschaft kommt man auf den Gedanken, das bei der Entstehung der Erde mal ein Farbkasten vom Himmel gefallen ist. Jedenfalls war hier sehr viel Phantasie im Spiel.

Staub und Steine

Staub und Steine

Der heftige Wind fegt den losen Sand waagrecht gegen das Auto, und über den Salar de Chalviri ziehen Dust Devils aus Salzstaub.
Die Fahrzeuge ziehen eine 500 Meter lange Staubfontäne auf der (schlechten) Schotterpiste hinter sich her. An dem kleinen Haltepunkt am Salar kann man in ein warmes Geysirbecken zum baden und sich den Staub abwaschen.

Danach steigt die Piste unaufhaltsam an und der Höhenmesser nähert sich der 5.000 Meter Grenze.

alt-5015hm

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Wenn man aussteigt, und sich dem heftigen Wind entgegenstellt ist man nach 10 Metern schon ausser Puste. Von unseren 130 Diesel PS sind auch nur noch ein geringer Rest übrig, doch unser Motor schlägt sich wacker und saugt gierig den verfügbaren Sauerstoff ein. Dann geht es über eine Piste, die mit Handballgroßen Steinen und tiefen Sandpassagen gespickt ist wieder hinunter zur Laguna Colorada. Es sind zwar nur knapp etwas über 90 Kilometer an diesem Tag, doch als wir mit dem letzten Licht auf dem großen Lavafeld unser Lager aufschlagen bin ich total geschafft.