Tatio Geysire

Es geht wieder hoch hinauf –  zu den Tatio Geysiren.
Das Geysirfeld,
liegt in 4.300 Meter Höhe, und wir kommen am späten Nachmittag
dort an.

Überall hängen Dampfschwaden in der Luft und es weht
ein heftiger und eisiger Wind. Wir spazieren zwischen den kleinen
„Minivulkanen“ herum und baden in einem salzhaltigem Thermalbecken.
Am nächsten Morgen hat es minus 15 Grad, und ab 5 Uhr morgens rollen 
die Touristenbusse an. Unser Motor gibt nur ein jämmerliches orgeln von sich, 
der chilenische Superdiesel ist halt doch nicht winterfest. Im Diesevorfilter befindet
sich nur eine zähe Masse die nicht willig ist durch die Einspritzdüsen gedrückt zu werden.
Wir fragen ein paar Fahrer von den Tourbussen, ob sie uns mitnehmen können,
und wir haben Glück. Wir landen bei „Pamela“, der wohl besten Führerin die es gibt.
„No Problem“ – sie hat nur zwei Japaner im Bus, wir sollen alle einsteigen und mitkommen.
Dankbar kriechen wir in den warmen Bus, der schon seit 2 Stunden bis hier unterwegs war.
Pamela ist mit Leib und Seele Tourguide, sie erklärt uns wie die Geysire entstehen, welche
unterschiedlichen Formen sie ausbilden können. Welche Algen und Bakterien hier vorkommen.
Unterwegs hebt sie kopfschüttelnd Plastikmüll von anderen Touristen auf und ärgert sich über
deren Achtlosigkeit. Nach zwei Stunden lädt sie uns noch zum Frühstück an ihrem Tourbus ein.
Als wir sie fragen was wir ihr bezahlen dürfen, für ihre Hilfe und Selbstlosigkeit, schaut sie uns an
und sagt:
“ Das ist schon in Ordnung – hier helfen wir uns gegenseitig, ohne das wir etwas dafür erwarten – ihr hattet ein Problem, ihr würdet das gleiche für mich auch machen wenn ich eins hätte.“
Dabei lacht sie uns an, bückt sich und hebt wieder einen Plastikschnipsel auf.
Beschämt sitzen wir auf der Rückfahrt wieder im warmen Bus und erfahren, das ihr Sohn in La Paz Medizin studiert und ihre große Liebe einem guten italienischen Espresso gehört.
Ihr Traum wäre eine Reise nach Island, um dort die Geysire zu bestaunen.
Als wir uns von ihr verabschieden drücke ich ihr meine letzte 500 Gramm Packung „Pellini“ Espresso in die Hand und bedanke mich nochmals für alles. Mit einem Blick auf die Espressopackung hopst sie aufgeregt wie eine kleines Kind herum und fällt mir um den Hals –
„Pellini gibt es nirgends in Chile zu kaufen und es sei der beste Espresso“,
lacht, winkt und braust mit ihrem Bus wieder Richtung San Pedro de Atacama davon.

Ach ja – die Geysire sind deswegen am Morgen so prächtig anzusehen, weil in der kalten Luft (bibber) der Dampf erst richtig gut zu sehen ist.
Wir waren sehr beeindruckt.
Pünktlich um 11 Uhr ist es wieder warm genug, das der Diesel wieder durch die Leitungen fließen kann und wir fahren auch zurück nach San Pedro.

Als nächstes wartet ein neues Land – Bolivien – auf uns.

Auf den Salar de Atacama -und weiter nach Calama

Nach zwei Tagen „auftanken“ in San Pedro de Atacama ,
„zieht“ es an einem, dieses Gefühl wieder hinaus in die Einsamkeit
zu müssen. Die ganze Zeit hat man nur grenzenlose Landschaft um
sich, der Horizont existiert nur im Kopf. Selbst die kleine Stadt mit
ihrer hübschen Plaza, den Lehmhäusern und dem bunten Markt 
wird einem zu eng.

Salz - Salar de Atacama

Salz – Salar de Atacama

So fahren wir auf den Salar hinaus, diesen prähistorischen Überrest
eines Binnenmeers, das nun vertrocknet und salzverkrustet in der
gnadenlosen Sonne vor sich hin trocknet.
Auf dem Salar de Atacama gibt es einige Lagunen, an denen Flamingos
 im seichten Wasser nach Nahrung suchen.

Flamingo

Flamingo

Sie spazieren den ganzen Tag langsam hin und her, sieben mit ihrem
Schnabel durch das Wasser und heben ab und zu mal den Kopf
 um uns Touristen verwundert anzublicken.
Das Salz des Salars wird in einigen Minen abgebaut und teilweise
bestehen die Straßen aus purem Salz.

Salzstrasse

Salzstrasse

Wir fahren weiter Richtung Calama, der staubigsten Stadt auf
unserer Reise. Hier wird Kupfer in der größten Tagebaumine der
Welt gewonnen. Das Loch ist ca. 750 Meter tief und misst im Durchmesser
 über 3,5 Kilometer.

Super - LKW

Super – LKW

Mit gigantischen LKW’s wird das Erz vom Grund
 der Mine herauf transportiert und zu Kupferbarren gegossen. 
Wir kaufen in den bestens ausgestatteten Supermärkten ein,
 um für unserer Weiterreise nach Bolivien genügen Lebensmittel 
zu haben.

Besorgen noch ein paar Verschleißteile für unseren VW
und machen uns schnell wieder aus dem „Staub“.