San Pedro de Atacama in Chile ist der ideale Ausgangspunkt um von dort aus die legendäre im Boliviens zu befahren.
Es geht von der Wüstenoase zurück Richtung Paso Jama,
von 2.400 Meter auf 4.500 Meter hinauf.
Schnurgerade, bis auf wenige Kurven, zieht sich die Straße auf fast 30 Kilometer bergauf. Mehr als eine Stunde nur im dritten Gang dieseln wir gemütlich bis zur Grenze zwischen Chile und Bolivien. Die Ausreiseformalitäten für Chile erledigt man gleich in San Pedro.
Oben an der kleinen Grenzhütte begrüßt uns ein freundlicher Zöllner der uns beim ausfüllen der Einreiseformulare behilflich ist.
Wir haben Glück, denn sein Kollege vom Zoll für das Auto ist gerade da, und so können wir das gleich mit erledigen. Normalerweise sitzt er abseits jeglicher Zivilisation in der Nähe der Laguna Colorada – auf 5.025 Meter! Kein Wunder das er die Backen voll mit Kokablättern hat und wir von seinem genuschelten Spanisch nun gar nichts mehr verstehen. Mittlerweile ist es später Nachmittag geworden und wir fahren von der Kontrollstation des Nationalparks Eduardo Avaroa (150 BOL Eintritt p.P.) noch einen kurzen Abstecher zu Laguna Blanca und der Laguna Verde. Wir werden bei der Kontrollstation übernachten, denn mittlerweile pfeift hier oben ein heftiger und kalter Wind.
Lagunenroute – 1. Abschnitt
Von der Laguna Verde bis Laguna Colorada
Die Nacht war bitterkalt (knapp minus 20 Grad) und es dauert eine Zeit bis warm genug ist, damit unser Diesel wieder anspringt. An der Laguna Verde ist das Farbschauspiel mit dem Wechsel von kristallklar zu smaragdgrün schon in vollem Gang.
Leider trübt der starke Wind dieses Erlebnis durch die Wellen und den Schaum auf dem Wasser. Durch die spezielle Zusammensetzung des Wassers und Microorganismen, sowie dem starken Sonnenlicht wechselt das Wasser am Mittag seine Farbe vom klaren Blau zu einem tiefen Smaragdgrün. Wir schauen eine Zeit lang auf das Wasser und die Farbenpracht. Gegenüber erhebt sich der Vulkan Licancabur mit seinen 5.900 Metern.
Wir suchen uns durch die vielen Jeepspuren unseren Weg durch tiefen Salzsand und Geröllfelder zur Piste zurück. Es geht zum Salar de Chalviri. Bei der Fahrt durch diese Landschaft kommt man auf den Gedanken, das bei der Entstehung der Erde mal ein Farbkasten vom Himmel gefallen ist. Jedenfalls war hier sehr viel Phantasie im Spiel.
Der heftige Wind fegt den losen Sand waagrecht gegen das Auto, und über den Salar de Chalviri ziehen Dust Devils aus Salzstaub.
Die Fahrzeuge ziehen eine 500 Meter lange Staubfontäne auf der (schlechten) Schotterpiste hinter sich her. An dem kleinen Haltepunkt am Salar kann man in ein warmes Geysirbecken zum baden und sich den Staub abwaschen.
Danach steigt die Piste unaufhaltsam an und der Höhenmesser nähert sich der 5.000 Meter Grenze.
Wenn man aussteigt, und sich dem heftigen Wind entgegenstellt ist man nach 10 Metern schon ausser Puste. Von unseren 130 Diesel PS sind auch nur noch ein geringer Rest übrig, doch unser Motor schlägt sich wacker und saugt gierig den verfügbaren Sauerstoff ein. Dann geht es über eine Piste, die mit Handballgroßen Steinen und tiefen Sandpassagen gespickt ist wieder hinunter zur Laguna Colorada. Es sind zwar nur knapp etwas über 90 Kilometer an diesem Tag, doch als wir mit dem letzten Licht auf dem großen Lavafeld unser Lager aufschlagen bin ich total geschafft.