Nachdem unsere „Traumstraße“ wieder einer normalen Straße durch ganz normales Peru gewichen ist, fahren wir über
Jaen und St. Ignazio in Richtung Grenze nach Ecuador.
Die Straße ist asphaltiert und gut ausgebaut, es herrscht kaum
Verkehr, lediglich in den Orten und den beiden Städten das übliche
Chaos an Taxis, Tuk-Tuk’s und Ochsenkarren.
Ab und zu noch eine Baustelle der neuen Straße und die Umgebung wird langsam „dschungelig“.
Auf einmal stehen wir vor dem Schlagbaum der Grenze.
Wir orientieren uns kurz und dann geht’s los:
PERU:
Zuerst zur Migration von Peru, die Ausreiseformalitäte erledigen.
Der nette Herr im T. Magnum Verschnitt,
(das Hawaiihemd und der Schnauzer waren jedenfalls der Hammer!)
tadelt uns erst mal, wir hätten die Namen bei der Einreise in die
falschen Kästchen eingetragen. (Beweis 1 – er kann lesen!)
Damit schickt er uns zu seinem Kollegen vom Zoll.
Der hat einen nagelneuen Computer und sich die Kürzel direkt
auf seine Tasten geklebt.
Er fängt an unser Auto in der Datenbank zu suchen.
Ratloses Stirnrunzeln.
Ich schaue ihm über die Schulter und versuche ihm zu helfen.
„Land“ = Germany – das ist schon mal klar.
Die Nummer vom Auto – auch klar
Hmmmmmm…………….
Kein Eintrag.
„Sie sind nicht eingereist“ sagt er todernst.
„Klar“ sage ich – „wir stehen ja auch nicht hier“.
Er steht auf und vergewissert sich ob ein Auto vor der Tür steht –
Tut es!
Hmmmmm…… Hmmmmmmmm.
Er loggt sich in die Datenbank ein.
Er sucht nach dem Einreisedatum (steht auf unserem Zolldokument)
Hmmmmm…… Hmmmmmmmmmmmm
„Ganz viele Autos in Tacna an diesem Tag“, sagt er.
(Jaaaaaaa, und wir waren dabei – denke ich mir)
Er sucht die ganze Seite ab und findet nichts.
Ich erkläre ihm, das er an der Seite mit der Maus in dem
Dokument nach unten scrollen kann.
„Noch mehr Autos!“ – stellt er verblüfft fest.
Da! unsere Autonummer und die Ziffern des Zolldokuments.
Und was steht da als Land?
„Alemania Oriental“
Hääää?
Die haben ein nagelneues Computersystem und da steht:
„Alemania Oriental“?
Die Peruaner benötigen dringend eine neue Karte von Europa!
Na ja, jedenfalls können wir das Auto mit diesen Informationen
aus dem System ausloggen und er schickt uns mit einem
zufriedenen Lächeln als Held der Arbeit zu seinem Kollegen zurück.
Magnum war derweil kurz in der Kneipe gegenüber und kommt
wieder in sein Büro. Jetzt kann er (mit dem Formular was sein
Kollege abgestempelt hat) unsere Pässe abstempeln.
Dann schickt er uns zur Polizei.
Die haust in einer Baracke, und es ist ausser dem Fernseher nichts zu sehen oder zu hören. Wir klopfen erst zaghaft,
später hämmern wir gegen die Tür bis ein junger, missmutig gelaunter Uniformträger erscheint.
Der behandelt uns wie Schwerverbrecher,
(und ich bin kurz davor mich wie einer aufzuführen.)
Doch dann zückt er seinen Stempel und drischt ihn auf unsere Pässe.
Schnell weg!
Der Schlagbaum öffnet sich und wir fahren über die Brücke,
die Peru und Ecuador teilt.
ECUADOR:
War der Schlagbaum in Peru noch aus Metall,
ist er 150 Meter weiter nur noch aus Bambus.
Wir parken und suchen die „Offiziellen“.
Der erste sitzt in der kleinen Kneipe und spielt Karten.
Also warten wir bis er „ausgekartelt“ hat.
Er macht sich mit uns auf in sein kleines Büro,
und wir füllen unsere Einreisekarten aus.
Er stempelt unsere Pässe und verschwindet wieder zum kart’ln.
Sein Kollege vom Zoll fährt seinen Computer hoch
und bittet uns um jeweils 3 Kopien der Autopapiere.
„Haben wir nicht – wo können wir das schnell kopieren?“
„In Peru drüben – hier in Ecuador haben wir keine Kopierer!“
Na gut – Annette macht sich auf, zurück nach Peru.
Nach einer halben Stunde haben wir die notwendigen Kopien,
und der gute Mann trägt alle, aber auch alle Daten von unserem
WOMO in sein Dokument ein.
Ist das WOMO jetzt blau oder silber?
Motornummer? Gibt es im KFZ-Schein nicht!
Die ist immer gleich mit der Fahrgestellnummer!
Wie viele Personen dürfen mitfahren?
Wie schwer ist das WOMO?
Beim Ausdrucken fällt mir auf, das der Computer keinen Netzwerkanschluß hat. Alles wird lokal gespeichert.
Auch eine Lösung um Datensicherheit zu bekommen.
Nach zwei Stunden haben wir alle Formalitäten
erledigt und sind nun in Ecuador.
Hallelullja – sog‘ i