Unsere Route durch Bolivien führt uns von Uyuni über
Potosi und Sucre weiter nach Cochabamba.
Die Strecke führt durch’s bolivianische Altiplano.
Das Altiplano liegt eingebettet zwischen den westlichen
und den östlichen Kordilleren. Hier ist die „Besiedlungsdichte“
am grössten und mit Potosi und Sucre liegen zwei grosse Städte
auf unserem Weg.
Potosi…..
Die Fahrt ist ein ständiges auf und ab, folgt Flusstälern und
steigt dann wieder auf knapp 4.000 Meter an. Potosi liegt höher
als La Paz und war früher eine der grössten Städte auf dem
südamerikanischen Kontinent. Grund dafür ist das viele Silber,
das Potosi zur reichsten Stadt gemacht hat. Schon die Spanier
beuteten aus dem Berg ca. 16.000 Tonnen Silber aus. Insgesamt
sind es bis heute ungefähr 45.000 Tonnen Silber die hier gewonnen
wurden. Viel ist von dem ehemaligen Glanz nicht mehr übrig geblieben.
Ständig über 4.000 Meter zu leben fordert seinen Tribut. Die Nächte
sind bitterkalt und Isolierung für die Häusern kennt man nicht. Die
Lkw’s blasen tiefschwarze Rußwolken durch ihre Auspuffrohre und
am Stadtrand brennen wilde Müllkippen stinkend vor sich hin.
Die Straßen sind staubig und dreckig. Zwar hat die UNESCO den
Stadtkern zum Weltkulturerbe erklärt, doch viele der Häuser und
der schönen Kirchen sind am verfallen. Mit einigen Restaurierungen
wurde bereits begonnen, doch ob Potosi jemals wieder in seinem
kolonialen Glanz wie früher strahlen wird?
Zu wünschen wäre es der höchst gelegenen Stadt der Welt.
Sucre…..
Die Hauptstadt von Bolivien, liegt mit seinem angenehmeren Klima
als La Paz, zur Zeit im Trend. Im Stadtkern sind einige schöne
Bauwerke erhalten geblieben, und der „Mercado“ ist auf alle Fälle
einen Besuch wert.
Hier stapeln sich die Erzeugnisse aus dem
Umland bis unter die Decke. Obst und Gemüse, Milchprodukte
und Fleisch werden genauso angeboten wie Blumen
und „spezielle Artikel“ für den täglichen Bedarf.
Der Mercado hat zwei Stockwerke, und im oberen befinden sich
viele kleine Garküchen, die mit ausgefallenen Gerichten locken.
Einmal sattessen kostet ca. 20 Bolivianos, das sind so um die 2 Euro. Wir probieren verschiedene Gerichte und alles schmeckt hervorragend.
Wir bleiben 2 Tage in der Stadt, und ich besorge neue Reifen für unser WOMO, da die alten schon langsam Auflösungserscheinungen zeigen. Für bolivianische Verhältnisse sind sie zwar noch top, denn es ist kein Gewebe zu sehen. Aber wir müssen ja noch viele Kilometer Piste und schlechte Straßen fahren bis wir in Kolumbien wieder verschiffen können.
So kommen wir mit einem netten Bolivianer ins Gespräch,
der mich fragt was ich denn mit den alten Reifen mache.
Na ja, mitnehmen kann ich sie nicht, lächle ich ihn an,
und der Werkstatt möchte ich sie auch nicht überlassen,
die wollten die neuen einfach ohne Auswuchten montieren,
ich würde sie ihm gerne schenken, wenn er uns etwas
typisch bolivianisches dafür schenkt.
Wir kommen ins Geschäft, und am folgenden Tag ist
er Besitzer von 6 gebrauchten Reifen und wir haben
eine typische bolivianische Decke mit der die Frauen
alle möglichen Sachen tragen, einen kleinen Rucksack
und einer Umhängetasche.
Alles wunderschöne Handarbeiten mit bunten Mustern.