Unsere Fahrt führt uns in die erste Stadt in Bolivien – Uyuni.
Uyuni ist der ideale Ausgangsort um auf den grössten Salzsee
der Welt zu fahren. Als wir in der Uyuni ankommen geraten wir mitten in den Trubel eines Stadtfestes. Überall Frauen in ihrer indianischen Tracht, mit den ausladenden Röcken, den typischen „Bowler“ Hüten und schön geflochtenen Zöpfen.
Nur ihre Smartphones, mit denen sie ständig herumhantieren passen nicht so recht ins Bild. Die Männer kümmern sich eher darum, das der Vorrat an Bierdosen nicht verebbt.
Ein Festumzug des Militärs, das bis an die Zähne mit SCHARFER Munition bewaffnet ist, eröffnet das Stadtfest. Nach ein paar kurzen Reden, denen eh’ kaum jemand mehr Beachtung schenkt, beginnt ein – sagen wir es auf gut bayerisch – immenses Saufgelage. Wir suchen Zuflucht im Hinterhof eines Hostals und parken unsere Wohnmobile dort sicher.
Zu fortgeschrittener Stunde wagen wir uns in die Stadt und stellen fest, das die Einwohner von Uyuni den Kulmbachern in Bezug auf
Trinkfestigkeit in nichts nachstehen. Wir beobachten verwundert, wie einige Indiofrauen ein Bier nach dem anderen in sich hineinschütten als ob es kein morgen geben würde.
Am nächsten Morgen sitzen die gleichen Frauen (etwas zerknittert) hinter ihren Marktständen und verkaufen leckeres Obst und Gemüse.
Auf unserem Streifzug über den Markt kaufen wir salzigen Ziegenkäse, Chirimoyas und andere Früchte, die wir noch nie gesehen haben.
Nur das mit dem Fleisch – das lassen wir lieber.
Am Nachmittag brechen wir dann auf zu unserer nächsten Tour.
Wir wollen den „Salar de Uyuni“ mit unseren WOMO’s überqueren.
Der ausgetrocknete Salzsee ist etwa 135 Km breit und 160 Km lang.
Die Salzschicht ist zwischen 3 und 7 Metern dick und topfeben.
In der Mitte des See’s gibt es zwei Inseln, die kleinere, die „Isla Incahuasi“ ist unser Ziel. Wir fahren zu dem Damm, der über die morastige Uferzone führt, stellen das GPS auf Luftlinienrouting und fahren los.
Erst noch vorsichtig, denn es gibt „Ojos“, so werden die „undichten“
Stellen genannt, in denen Wasser steht und das Salz nicht tragfähig
genug für ein Auto ist. Aber es ist ja Winter, und daher ist der Salzsee komplett trockengelegt. Denn nach den Regenfällen im Sommer kann der Salzsee ca. 10 cm komplett mit Wasser bedeckt sein. Dann wirkt die riesige Fläche wie ein überdimensionaler Spiegel.
Bis zur Insel sind es knapp 70 Kilometer und wir sind am Abend dort
sicher angekommen. Wir werden diese Nacht – es ist Vollmond – auf dem Salar verbringen.
Wir bestaunen den Sonnenuntergang und als später der Mond am Himmel steht machen wir eine „Nachtwanderung“ über die Salzfläche. Richtig dunkel wird es nicht, da das Vollmondlicht vom Salz so reflektiert wird als sei es Neuschnee.
Die absolute Stille ist beeindruckend, und unter den Füßen klirren die Salzkristalle wenn man über die Ebene läuft. Der Salar ist gnädig mit uns, denn am nächsten Morgen ist es gar nicht so kalt wie erwartet – nur minus 5 Grad.
Am Nachmittag kommen wir dann wieder in Uyuni an und lassen erst mal unsere Autos vom Salz befreien.