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Mate-Teestunde und biologisches Gemüse

Wir sind aus der „Großstadt“ Coyhaique nach unseren Erledigungen ein kleines Stück Richtung „Puerto Aysen“ weitergefahren. Denn unser WOMO ist auf Hochglanz poliert, innen ist es fast staubfrei und alle verfügbaren Tanks sind randvoll.
Wie es der Zufall will, stolpern wir über ein schönes Holzschild am Straßenrand – CAMPING – steht ‚drauf. Na ja, nach den letzten Wochen Wildnis, haben wir uns gedacht, kann ja zweimal warm duschen hintereinander nicht schaden. Also haben wir den Feldweg am Rio Simpson genommen und sind nach zwei Kilometern auf dem kleinen Landstück eines sehr netten Mannes angekommen. Er hat uns gleich herzlich empfangen und uns seine Gewächshäuser gezeigt. Hier gibt es Salat! Ich meine RICHTIGEN Salat! Er zieht in mühevoller Handarbeit sein Gemüse wie ein begnadeter Schrebergärtner hoch und verkauft es an Restaurants. Voll biologisch mit Humus, Pferdemist und OHNE sonstigen Dünger. Da musst du knapp 7.000 km in Südamerika herumfahren um dann hier endlich mal vernünftiges Grünzeug zu bekommen. (sonnt futtern einem ja das Grünzeug immer vorher die Rinder weg!)

Nach den Gewächshäusern kam dann die Einweisung in die Zeremonie des Mate Tee trinken. Wir durften uns in die Küche setzen und bekamen guten, bittersüßen Tee zu schlürfen.

Mateteestunde

Mateteestunde

Von Puerto Tranquilo in’s Valle de Exploradores mit dem „Klapperfritz“

Dann geht’s wieder weiter, die „Carretera Austral“ hinauf. Immer wieder halten wir an und bestaunen die Fjordlandschaft mit den tief eingeschnittenen Buchten und den kleinen Inseln.

Idyll am See - Se Vende

Idyll am See – Se Vende

In „Puerto Tranquilo“ biegen wir links ab in das Tal: „Valle de Exploradores“.
Die Schotterpiste fährt sich wie ein besseres Flussbett und zu allem Überfluss fängt unser rechter Stossdämpfer auch noch an zu klappern. Irgend etwas hat sich gelockert. Ich montiere die Aufnahme am oberen Befestigungspunkt auseinander – fest. Am unteren Ende – auch alles fest. Na ja – wir fahren mal weiter. Es sind ja nur noch knapp 35 Kilometer bis zu unserem Ziel, der Hosteria „Alacaluf“ von einem Deutschen Paar. Die werden bestimmt etwas zusätzliches Werkzeug haben damit ich mir weiterhelfen kann.

Klapperfritz

Klapperfritz

Im Schritttempo haben wir ausserdem genügen Zeit die Landschaft zu bewundern.
Dort ein paar abgestorbene Bäume im Sumpf, dann ein Hängegletscher so schmal wie ein Wasserfall. Ein kleiner See mit Enten und ein paar Kühen. Im Hintergrund des immer enger werdenden Tales hohe Felsgipfel mit Gletschern.

Wasserfallgletscher

Wasserfallgletscher

Um es kurz zu machen, beim Stossdämpfer hatte sich die Schraube an der Lenkaufnahme gelockert. Das konnte ich allerdings erst feststellen als ich das WOMO vorne mit dem Wagenheber hochgehoben habe und sich der Dämpfer etwas „entspannt“ hatte.

Mit Hilfe von Toni, einem Luxemburger, der mit Frau, Katze und Hund mit seinem Scania LKW – WOMO unterwegs ist, haben wir das wieder befestigt – und es hält! Toni hat in den riesigen Stauräumen seines LKW’s so ziemlich eine komplette Werkstatt dabei. Eine passende Scheibe haben wir gleich gefunden und so den „Klapperfritz“ beruhigt. Jetzt müssen wir uns um unsere Ersatzteile , die wir zu Hause schon bestellt haben, kümmern. Der Transport muss nach Chile organisiert werden.

Das Weisse Pferd

Das Weisse Pferd

Danach haben wir wieder die Landschaft bestaunt, sind durch „kalten Regenwald“ zum Gletscher gelaufen und den höchsten Berg der Südanden, den „Monte San Valentin“ mit seinen 4085 m betrachtet.

kalter Regenwald

kalter Regenwald

Brücke am Mt. Valentin

Brücke am Mt. Valentin

 

Carretera Austral – Richtung Coyhaique

Weiter geht’s Richtung Norden.

Weiter auf der Carretera Austral, der Hauptverbindungsstraße in den Süden, die in den 70iger Jahren erst gebaut wurde.

Hauptstrasse nach Süden

Hauptstrasse nach Süden

Schotterkilometer reiht sich an Schotterkilometer – mal besser – mal fürchterlicher zu fahren. An einem Tag schaffen wir gerade mal knapp 170 Kilometer – und ich bin total fertig vom fahren.

Hauptstrasse nach Süden II

Hauptstrasse nach Süden II

Die Landschaft verändert sich ständig. Manchmal tiefer, undurchdringlicher Urwald mit Bambus und Gestrüpp. Dann wieder Sumpflandschaft in dem abgestorbene Baumstümpfe stehen.

Cerro Castillio II

Cerro Castillio II

Flach geschliffene Felsen zeugen von der mächtigen Kraft der Eiszeiten, die diese Landschaft geformt haben.

Cerro Castillio

Cerro Castillio

Wir kommen in „Villa Cerro Castillio“ an – ab hier ist die Straße befestigt und wir besuchen eine kleine Höhle, besser einen Überhang im Felsen, an dem sich Felsmalereien der Ureinwohner befinden.

Cueva de la manos

Cueva de la manos

Wir schauen uns, tief beeindruckt, die Handabdrücke und Darstellungen von Guanakos und anderen Tieren an. Die Farben sind teilweise, wo sie vor Sonnenlicht geschützt sind, sehr gut erhalten. Dort wo Teile der Felsen bei Erdbeben oder Erosion abgebrochen sind verblassen sie zusehends. Wir sind die einzigen Besucher an diesem Tag!

das Ende des Schotters

das Ende des Schotters

In Coyhaique, der einzigen Stadt auf unserem Weg Richtung Chaiten, werden wir uns wieder richtig versorgen. Auto entstauben, kleinere Reparaturen durchführen und Wäsche waschen.

Und Kontakt mit zu Hause aufnehmen.