Am 11.11.2013 sind wir in Hamburg an Bord der
„Grande Cameroon“ gegangen und über den Atlantik nach Südamerika geschippert. Zugegeben, es war nicht immer gerade Hochstimmung mit Karneval und Fasching an Bord, aber es ist uns wirklich nicht langweilig geworden. So eine Frachterreise hat auch etwas besonderes. (Beinahe meditativ!)
Nun ist schon fast Mitte April 2014 – ein halbes Jahr ist vorüber!
Seit unserer Ankunft in Montevideo haben wir bis jetzt schon eine ganz schöne Strecke zurückgelegt. So um die 9.000 Kilometer. („mas o menos“ – wie sie hier dazu sagen)
Viel gesehen und noch mehr nicht gesehen, aber um alles wirklich mitzubekommen – dafür reicht ein Leben nicht aus. Die Eindrücke unserer Reise prägen uns stetig und nachhaltig. Wie nach unserem Sprichwort: „Steter Tropfen höhlt den Stein“
Was blieb bisher am meisten im Gedächtnis hängen?
Die Freundlichkeit der Menschen die wir bisher getroffen haben!
Egal ob an der Tankstelle, auf dem Campingplatz oder im Geschäft, die Menschen wundern sich weshalb wir aus Europa extra mit dem eigenen Auto herkommen um ihr Land anzusehen – das könnte man auch einfacher haben. Stimmt! Aber „einfacher“ ist bestimmt nicht so abwechslungsreich wie wir es erleben.
Oft wurden wir angesprochen wo wir herkämen und was wir hier machen:
„Land und Leute kennenlernen“ war unsere Antwort darauf.
Doch man lernt sich selbst auch besser kennen.
Unsere Reiselust ist nun erst so richtig geweckt worden – wir bezeichnen das meist als „sanfte Integration“, weil Argentinien und Chile bisher schon eher europäisch waren.
Ich bin ja früher auch oft unterwegs gewesen und so richtig gerne bin ich am Ende einer Reise auch nicht nach Hause gefahren. Darum bin ich froh das wir noch ein „ganzes“ halbes Jahr vor uns haben. Hier in Chile ist es wirklich wunderschön, und es wird sich jetzt auch wieder ein anderes Landschaftsbild einstellen. Nach der endlosen Weite der Pampa in Argentinien, den Granitbergen und kalten Regenwäldern im Süden sind wir jetzt bei den Vulkanen und im Regen angekommen.
Bald warten die trockenen Wüsten und die Salzseen auf uns.
Erkenntnisse bisher?
So schnell vergeht ein halbes Jahr – viel zu schnell!
Unser Spanisch ist immer noch zu schlecht!
Was machen wir wenn wir wieder zurückkommen?
Sind wir dann angekommen?
Wir sind im schönsten und längsten Dokumentarfilm über Südamerika live dabei!
Man braucht nicht viel um das Leben zu erleben!
Manchmal fehlt einem nur ein wenig Mut.
Auf einer Reise kann man sich seine Nachbarn jeden Tag neu aussuchen!
Manchmal würde man gerne etwas länger bleiben.
Weiterfahren ist jeden Tag der Aufbruch in das Unbekannte.
Fragen von zu Hause:
Wird es euch eigentlich irgendwann mal langweilig? Nö!
Habt ihr manchmal Angst? Ja, aber meistens nur Nachts wenn wir irgendwo übernachten müssen wo wir den Platz nicht bei Tageslicht angefahren haben. Und das war erst einmal in dem halben Jahr!
Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag? Uns jeden Tag neu organisieren! Das fängt beim Einkaufen an und hört mit der Suche nach einer Wäscherei in einer fremden Stadt noch lange nicht auf.
Streitet ihr ab und zu? Nie! Wir besprechen Probleme ganz ohne Emotionen. Wir freuen uns lieber, so eine schöne Zeit gemeinsam erleben zu dürfen.
Was vermisst ihr am meisten? Am Freitag Nachmittag spontan durch Bamberg zu strolchen und später bei Mike und Susanne zu versumpfen und dann dem Markus seinen Schweinsbraten wegzufuttern!
Wir vermissen unsere Familie und unsere Freunde natürlich und wir freuen uns darauf sie wiederzusehen! Aber bis dahin werden wir noch etwas Zeit hier in Südamerika verbringen!
Bis später!
C&A