WIFI – Bitte ?!?

Wir haben die nächsten Zeilen in der ersten Januarwoche offline geschrieben, denn da wo wir uns zeitweise herumgetrieben haben wird das Internet vom Winde verweht ;-))

Nachdem wir unser Sylvester 2013/14 mit den wilden Hupkonzerten der Dorfjugend von Camarones geteilt hatten, sind wir am 01.01.2014 weiter Richtung Süden gefahren.

Zuerst haben wir aber noch der Pinguin Kolonie ca. 40 km von Camarones entfernt einen Besuch abgestattet. Die Pinguine nisten dort in Erdhöhlen und man kann das auf abgesperrten Wegen gut sehen.

 

unser kleiner Freund

unser kleiner Freund

 

noch'n Freund vom Freund

noch’n Freund vom Freund

Der Weg führt uns weiter die Küste entlang auf der RP1 Richtung Bustamante, laut Reiseführer einem kleinen Fischerdorf. Die RP1 ist – vergleichsweise – die B470 – allerdings eine reine Schotterpistenausführung. Die Fahrt kommt einem vor, als ob man in einem ausgewaschenen Flussbett durch die Landschaft schaukelt. Links das Meer und rechts die Höhenzüge der entfernt liegenden Pampa. Das Wetter ist nicht mehr so gnädig mit uns, und so wechseln sich heftige Regenschauer und ebenso heftige Windböen ab. Bis nach Bustamante sind es etwas mehr als 80 km. Die Wolken hängen tief und man sieht die Regenfahnen auf sich zukommen. In Bustamante stellt sich heraus, das ehemalige Fischerdorf ist eine ganze Hotelanlage geworden. Übernachten in dem Gelände wird uns (freundlich) nicht gestattet – aber vor dem Gatter am Strand – kein Problem dort mit dem WOMO zu stehen. Wir wollen allerdings noch ein kleines Stück in die nächste Bucht weiter. Falsche Entscheidung! Ein heftiger Regenguss macht aus der Schotterpiste ein Schlammwüste. Auf 500 Meter ist die Piste fast 10 cm tief aufgeweicht. Der Staub, den man normalerweise in einer großen Fahne hinter sich herzieht, ist schöner, batziger, klebriger Lehm. Hübsch garniert mit Kieselsteinen – Korngöße 8/16 – und innerhalb von einer Minute sind die Radkästen komplett voll. Ich denke „nur nicht stehenbleiben“, schalte in den 2. Gang und lasse das WOMO sich durchwühlen. Nach einer kleinen Anhöhe stehen wir vor einem verschlossenen Gatter. „Stehenbleiben ist keine gute Wahl“ und so ziehe ich einen sanften Bogen, drifte um 180 Grad und wühle mich die Strecke wieder zurück. Ständig versucht das WOMO sich querzustellen, aber mit sanften Lenkbewegungen bringe ich es wieder zurück in die Spur. Mittlerweile haben wir bestimmt 100 Kilo Lehm und Kies am Unterboden kleben. Wir schaffen es noch bis an den Strand und bleiben erst mal stehen. Das WOMO sieht aus als wäre es in eine Kiesgrube gefallen. Überall kleben Lehmbatzen. Da wird wohl eine größere Reinigung fällig. Wir entfernen notdürftig das meiste aus den Radkästen, damit die Reifen wieder frei laufen können.

Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen entschädigt die Lehmschlacht.

Sonnenaufgang am Atlantik

Sonnenaufgang am Atlantik

Wir fahren weiter auf der abzweigenden Piste ca. 40 km bis zur (asphaltierten) RN 3. Der heftige Gegenwind und die Schlammschlacht haben den Spritverbrauch in die Höhe getrieben – und so pumpen wir den Rest aus dem Zusatztank um. Bis Comodore Rivadavia reicht es auf alle Fälle.

Unterwegs ziehen am Horizont immer dunklere Wolken auf, und wir denken, gleich kommt der nächste große Wolkenbruch und wäscht unser Auto sauber. (der klebrige Dreck fällt nämlich NICHT von selber ab wenn man auf einer Schotterpiste durch die Gegend rüttelt!). Die Temperatur geht auf 3,5 Grad und es – kommt kein Regen – nein es schneit gleich! Ja, das ist Patagonien – letze Woche noch 45 Grad – heute nur noch 3 Grad. Dazu heult ein unheimlicher Gegenwind und wir fahren nur noch im 5. Gang.

 

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