Wir waren nun auf unserer Reise nach Norden auch in Nazca
(oder Nasca) – es existieren verschiedene Schreibformen.
Wir wollten uns die berühmten Nazca-Linien mal von oben betrachten, da sich von der Aussichtsplattform an der
Panamericana nur ein kleiner Teil sehen lässt.
So haben wir uns einen Flug in einer kleinen Cessna
gebucht und sind die Linien abgeflogen.
Ca. alle 10 Minuten hebt ein Sportflugzeug von dem kleinen Flugplatz in Nazca ab und verschwindet röhrend im Himmel.
Der Flug dauert ungefähr eine 3/4 Stunde.
Am Besten ist es Vormittags, denn da halten sich die Turbulenzen über der (heissen) Steinwüste noch in Grenzen.
Ich hätte zwar gerne einen Abendflug mit Sundowner gehabt – aber dann sieht man von den Linien nicht mehr viel, weil es dann auch zu dunstig wird. Erst fliegt man noch ein Stück über dem grünen Tal der Flussoase von Nazca, und dann geht es auf einmal ganz schnell.
Der Pilot schmeisst die kleine Maschine abwechselnd in Links- und Rechtskurven, damit alle gut aus den (verkratzten) Plexiglasfenstern schauen können.
Es gibt ca. 500 Motive, die die verschiedenen Generationen in den Sand gescharrt haben. Und noch mehr irritierende Linien von Fahrzeugen und sonstige Spuren.
So sieht das im Original aus:
Die Maschine hat eine Schräglage von ca. 35 bis 40 Grad,
die Kamera drückt es gegen die Scheibe und der Pilot (oder der Copilot) fuchteln wild mit den Fingern mal nach links oder rechts.
(Dabei fliegen sie schön blind einen halben Kreis – schauen kurz über die Schulter, was z.B. ein peruanischer Taxifahrer NICHT machen würde – und wuchten die kleine Cessna in die Gegenkurve)
Habt ihr „den Wal“ oben im Bild gesehen?
Nicht?
Schade für euch, dann habt ihr euere Dollars umsonst ausgegeben.
Ha, Ha, Ha schüttelt sich der Pilot vor Lachen……….
Ok – für euch fliege ich noch eine Extrakurve………..
Für euch verschwinde ich dann auch kurz in die Dunkelkammer und drehe an den Bildeinstellungen.
Jetzt erkennt ihr den Wal aber – oder?
Mit dem Astronaut geht’s schon besser. Der „Astronaut“ heisst eigentlich „Der Mann mit der Eulenmaske“, aber nachdem Herr Däniken die Linien für Landebahnen von UFO’s hält, passt der „Astronaut“ ja ganz gut.
Mit der Spinne funktioniert das Ganze noch ein wenig besser – oder?
Den Baum und die Hände könnte man auch von der Aussichtsplattform sehen – oder erahnen.
Dem Kondor sin sie leider schon zu oft an die Schwanzfedern gegangen, und die ganzen anderen Linien sind auch sehr irritierend.
Am Besten von allen Scharrbildern erkennt man den „Kolibri“.
Das Bild liegt auf einer ebenen Fläche, etwas erhöht und wird nicht durch andere Linien gestört.
Es gibt noch den Papagei und den Pelikan, aber die hebe ich mir für später auf, sonst verrate ich ja schon alles.
Jedenfalls war dieser Auslug sehr spannend, und ich hatte schon als junger Bursche mal was darüber gelesen.
Es jetzt real und von oben zu sehen – überwältigend.
Als wir dann am nächsten Tag durch die Steinwüste fahren wird einem erst bewusst, was die „Macher“ damals geleistet haben,
oder erst Frau Reiche, die die Bilder in mühsamer Kleinarbeit, teilweise mit dem Besen, wieder freigelegt hat.
Die Wüste hat eine Oberfläche, die aus vielen kleinen verwitterten (dunklen) Steinen besteht. Unter den Steinen kommt heller Sand (teilweise Gipshaltig) zum Vorschein. Die Steine wurden zur Seite geräumt und die Scharrbilder kommen so zum Vorschein.
An den Bildern erkennt man, das es sich um „endlose“ Linien handelt.
Dagegen sind Kornkreise kalter Kaffe……