Vallecito, in der Nähe von San Juan
– ein kleiner Punkt auf der Landkarte in Argentinien,
doch (nahezu) jeder kennt diesen Ort.
Hier spielen sich Tag für Tag rührende Szenen aus dem
Leben des (autofahrenden) Menschen ab.
„La difunta Correa“, die verstobene Correa,
ist ein besonderer Wallfahrtsort.
1841 soll Deolinda Correa, auf der Suche nach ihrem Mann,
sich in der Einöde um San Juan verirrt haben.
Sie war hochschwanger und hat auf den Irrwegen durch
die Steppe ihr Kind noch heil zur Welt gebracht.
Als sie gefunden wurde, hat ihr Kind am Mutterbusen überlebt,
während sie verdurstet war – so die Geschichte.
Eine Geschichte, aus der die Argentinier eine Heilige gemacht
haben, die leider von derKirche nicht anerkannt wird.
Was aber die Menschen nicht stört zu tausenden zu ihrer
Kapelle zu pilgern und zu spenden.
Nummernschilder, Wasserflaschen und alles was mit dem
Autofahren so zu tun hat – auch Keilriemen.
Auch werden kleine Modelle von Häusern, Geschäften und
Tankstellen am Hügel abgelegt.
Jeden Sonntag werden 200 neue Autos von einem Priester geweiht,
und an Ostern nehmen die LKW-Fahrer den Ort komplett in Beschlag.
Jeder bittet „Difunta Correa“ um den Schutz vor den Gefahren
auf der Straße – wir natürlich auch – und kauft ein rotes Band, das
im Auto an den Spiegel gehängt wird.
Dieser Kult erklärt die unzähligen Altäre an den Straßenrändern,
an denen sich hunderte, oder gar tausende Wasserflaschen stapeln.
Wir finden es eine schönen Brauch, nur das mit den Plastikflaschen,
das finden wir nicht gut – es liegt schon genug Müll am Straßenrand.
Aber wer weiß, eventuell benötigt man ja mal genau dann Wasser wenn man keines dabei hat.
Ach ja,
das mit dem Keilriemen
– heisst wörtlich übersetzt im Spanischen:
La difunta correa………..
wer’s glaubt wird selig