Chilecito, Hualko, Amaicha und Tafi del Valles

Chronologisch unserer Reiseroute ging es nach dem NP Talampaya in Richtung Chilecito.
Da die Ruta 40 zur dieser Zeit über die „Cuesta de Miranda“ gesperrt war, mussten wir einen „kleinen“ Umweg von ca. 250 Kilometer machen.
Die Fahrt ging zurück über die Ruta 76 bis nach Pataguia und dann die Ruta 74 wieder hoch bis wir in Nonogasta wieder auf die Ruta 40 gestoßen sind.
Kurz danach kommt Chilecito, eine für ihre Seilbahn, die über 30 Kilometer lang ist, berühmte Minenstadt. Sonst ist aber in dem Nest wirklich nicht viel los. Wir haben unsere Vorräte ergänzt, getankt und verzweifelt nach einem WIFI gesucht. Nicht einmal Mobilfunk mit 3G gab es, und so sind wir wieder weitergezuckelt.

Blaue Berge

Blaue Berge

Unser nächstes Ziel war „Hualko“, eine Inkaruine mit einem schönen Museum. So sind wir den ganzen Tag durch das trockene Tal gefahren. Viel Kurven gab es nicht. Die Gegend ist geprägt von kleinen Dörfern bei denen man sich fragt, wovon die Menschen leben die hier wohnen.
Es gibt viele rote Sandsteinfelsen, verdorrte Grasbüschel und ab und zu ein paar Stück Vieh.

Der trockene Baum

Der trockene Baum

Erst kurz vor „San Blas“ wird das Tal etwas fruchtbarer und grüner.
Orangenbäume stehen vor kleinen Adobehäusern und man sieht die Bemühungen, dem trockenen Boden die Weinreben schmackhaft zu machen.

Hualco - Museum

Hualco – Museum

Hualco hält was es verspricht, zwar können wir die Ruinen nicht besichtigen weil gerade Ausgrabungen in Gang sind, aber dafür führt uns der Professor, der ein Doppelgänger von Fidel Castro sein könnte, durch das kleine Museum und erklärt uns genau die Ausgrabungsgegenstände.

Bestattungsgefäß

Bestattungsgefäß

Wir sind erstaunt, das in den großen Tongefäßen die Toten bestattet wurden und wie kunstvoll und dünn diese Gefäße gearbeitet waren.

 

Der nächste Abschnitt ging dann von Hualco bis nach Santa Maria.
Die Gegend wird „Catamarca“ genannt und gilt mit als eine der trockensten Gegenden in Argentinien. Stimmt auch – ausser Pampa und Staub, sowie Steinen gibt es wirklich nicht viel zu betrachten. Dazu pfeift wieder mal ein gnadenloser Wind aus den Bergen herab und langsam aber stetig gewinnen wir an Höhe. Santa Maria liegt dann schon auf ca. 2.000 Metern.

In Santa Maria gehen wir auf den „Camping Municipal“, der mitten in der Stadt liegt. An tiefen Schlaf ist nicht zu denken, denn die Hunde in der Nachbarschaft kläffen die gesamte Nacht durch.

Am nächsten Tag geht es dann über Amaicha nach Tafi del Valle, einer kleinen Ortschaft, die von den Einwohnern von San Miguel de Tucuman als Sommerfrische genutzt wird. Der Pass liegt auf 3.400 Meter und die Gegend wird von Kandelaberkakteen beherrscht.

1001 Kakteen

1001 Kakteen

Zurück in Amaicha del Valle besuchen wir das Museum „Pachamama“ von Hector Cruz, einem bekannten Künstler der seine indianischen Wurzeln in großartigen Bildern und einem noch größeren Museum verarbeitet.

Pachamama

Pachamama

Wir begegnen durch einen Zufall den Künstler und er führt uns durch sein Museum. Alles ist ganz auf „Pachamama“ – die Mutter Erde ausgelegt.
Die Bilder sprechen für sich………

Labyrinth

Labyrinth

Pachamama und Sonnenrad

Pachamama und Sonnenrad

 

immer weiter – immer an den Anden entlang – Folge 1+2

…..über die Ruta 40.

Überblick für die folgenden Blogbeiträge bis zur Grenze nach Chile!

Folge 1:

DIE Straße in Argentinien von Norden nach Süden,
oder umgekehrt. Einsame Schotterpisten, ab und zu
mal ein kleiner Ort und Staub – Staub und nochmals Staub.
So gelangen wir aus den Nationalparks nach Chilecito, einer
alten Minenstadt. Kurz einkaufen, tanken und wieder weiter.
Die Landschaft zwischen den Ortschaften ist viel zu schön
um in der Zivilisation zu übernachten.

Langsam aber stetig steigt die Ruta 40 an. es geht ausgetrocknete
Flusstäler hinauf und wir landen in winzigen Weilern, Hütten aus Lehm,
mit Stroh gedeckt. Vieh auf der Straße und alles Knochentrocken.
Lagen die Ortschaften anfangs auf 1.000 Metern Höhe sind es nun
schon 2.000 Meter. Und es geht unaufhaltsam Bergauf.

In Amaicha (auf der Rückkehr aus dem Tafi del Valle) besuchen wir
das große Pachamama Museum von Hector Cruz. Der Künstler hat hier
alles um den Pachamama Kult zusammengetragen und ein wunderschönes
Museum gebaut.

Wir treffen den Künstler zufällig in seinem Atelier und können ein
paar Worte mit ihm wechseln.

Danach besuchen wir die Ruinen von Quilmes, einer alten Ruinen-
stadt der Indianer. Die Indios wurden von den Spaniern nach Buenos
Aires verschleppt, und von 3.000 kamen nur 600 lebend dort an.

Folge 2:

Nach einer weiteren, langen Tagesetappe landen wir in Cafayate,
einer Stadt die vom Rebensaft und Olivenöl lebt.
Hier gibt es gute Restaurants und die Stadt ist Ausgangspunkt
für unsere Reise durch das Valle Calchaquies.

Die Erosion hat die Sandsteinfelsen wie ein Bildhauer geformt.
Nach jeder Kurve ein neues Naturschauspiel.

Einsame Estancias, Adobehäuser und eine Straße die nur aus
Staub und Steinen zu bestehen scheint.

Kandelaberkakteen sind unsere ständigen Begleiter.

Sie stehen wie stachelige Wächter am Straßenrand und
ab und zu hat ein Vogel sein Nest darin versteckt.

So landen wir in Cachi, unserer Letzten Station vor Salta.
Von Cachi fahren wir durch den Nationalpark „Los Cardones“,
er ist unmittelbar den Kakteen gewidmet.
Der Pass windet sich auf etwas über 3.400 Meter hinauf, und
dann in endlosen Schleifen hinunter in das fruchtbare Tal vor Salta.

In Salta werden wir einige Tage auf dem Campingplatz verbringen,
Wäsche waschen, einkaufen und das Auto fit machen für die hohen
Andenpässe die jetzt kommen. Es geht hinauf bis auf fast 5.000 Meter.

Lebenszeichen V3

Passhöhe - Pedra de Molino

Passhöhe – Pedra de Molino

Halloooooo…… ist da draussen jemand???

Ja, seit dem letzten Blogbeitrag ist schon einige Zeit vergangen.
Keine Sorge, wir waren in der absoluten Einsamkeit – immer der Andenkette entlang nach Norden.
Kein WIFI und kaum Mobilfunknetz, jedenfalls nicht in der Stärke die wir für’s Internet brauchen. Ja, es gibt sie also doch, die weissen Flecken auf der Landkarte des Internets.
Die Gegend war atemberaubend. Wir mussten 2 Tage vor der Grenze von Argentinien nach Chile warten, bis der Pass (4.800 m) wieder geöffnet wurde. Bei 4.000 m zu campen – brrrrr kalt!

Ich werde mal alles in einigen Blogs zusammenfassen.
Zur Zeit sind wir in San Pedro de Atacama.
Dann geht es weiter auf den Salär de Atacama und von dort nach Calama. Weiter zu den berühmten Geysiren und dann auf die Lagunenroute nach Bolivien.
Keine Sorgen machen – wir sind gesund und alles ist bestens.
Claus und Annette