Von Mendoza sind wir wieder ein Stück zurück gefahren in Richtung Uspallata, um die Ruta 149 nach Norden zu nehmen.
Die Strecke führt direkt an den Ausläufern der Anden entlang,
und man hat ständig die schneebedeckten Berge im Blick.
So fahren wir ca. 100 km (mit dem Kopf leicht nach links), zum Nationalpark „Leoncito“, unserem nächsten Ziel.
Die Landschaft ist geprägt von einem riesigen Abflussbecken zum
„Barreal Blanco“, einer trockenen „Tonpfütze“ auf 1.850 m Höhe.
Das Erdreich, soweit welches unter der dünnen Steinschicht vorhanden ist, besteht aus feinster Tonerde. Diese wird bei jedem Regen abgeschwemmt und sammelt sich in diesem Becken. Dann verdunstet der Regen und zurück bleibt, na ja, eine getrocknete Pfütze eben. Doch diese Pfütze ist ca. 15 km lang und etwa 2 km breit. Topfeben und bretthart.
Die tonfarbige Fläche in dem Panoramafoto ist dieser
„Barreal Blanco“, so lässt sich seine Größe etwas erahnen.
Im Nationalpark gibt es ein kleines Camp und wir machen eine Wanderung zum „Cerro Leoncito“. Mit 2.520 m nicht gerade ein Gigant unter den Andengipfeln, aber man hat hier eine tolle Aussicht auf die Gegend. Ausserdem ist es gerade früher Winter und die Temperaturen pendeln so um den Gefrierpunkt. Der höllische Wind beim Anstieg tut sein übriges, und es fühlt sich an wie in den Hochalpen.
Ausserdem ist es knochentrocken und die Temperaturunterschiede zwischen Tag (+ 15 Grad in der Sonne und Nacht -10 Grad) machen den besonderen Reiz der Landschaft aus.
Eine Wasserquelle gibt es dennoch in dieser Einöde – der kleine Bach zwängt sich aus den Hochlagen durch eine enge Schlucht und hat sich einen tiefen Canyon in die Tonerde gegraben. Vor einiger Zeit war hier ein großes Unwetter, und überall lagen noch entwurzelte Bäume und abgebrochene Uferböschungen im Bachbett.
Man fühlt sich ziemlich klein in dieser riesigen Landschaft und wir haben diesmal leider keinen Puma oder sonstige Tiere gesehen.
Die Fahrt ging dann weiter Richtung San Juan und es wurde noch steiniger als bisher. In den ringsum Bergen gibt es praktisch nichts ausser Felsen. Und einigen Minen, in denen Erz abgebaut wird. Teilweise sind die Berge so farbig, das es den Anschein hat hier liegen Eisenerz und Kupfer einfach so herum.
In der vergangenen Nacht hat es leichte Erdbeben gegeben, und so liegen auf der schmalen Strasse viele Felsbrocken und Steine herum.
Die Strasse wird oft durch Geröll-und Schlammlawinen verschüttet, und so fehlen oft ein paar Meter oder führen durch eine Schutthalde. Manchmal wird auch einfach nur ein Kanalrohr einbetoniert und fertig ist die Brücke.
Nach und nach weitet sich das Tal des Rio San Juan und die Landschaft ändert sich wieder.
In den Flussauen weiden Pferde und Rinder, und es gibt sogar wieder vereinzelte Bäume, meist schnellwachsende Pappeln.